Kein Evolutionsweg im Saterland

Arrrgh, liebe Pastafari,

da wollen wir, wie schon mehrfach vorher woanders, nun auch einen Evolutionsweg im Saterland sponsern und was passiert? Die CDU/FDP Fraktion lehnt das ab, obwohl der zuständige Fachausschuss vorher einstimmig dafür gestimmt hatte.

Was ist passiert? Es gab einige Stimmen aus der ( katholisch indoktrinierten) Bevölkerung, vor denen die Fraktion eingeknickt ist. Soweit bekannt, waren das wohl deutlich weniger als 50 Personen, eher unter 20. Gerechnet auf die Bevölkerung im Saterland (ca 14.000  Einwohner --> guckst du Wiki hier ) sind das, wenn wir mal die Kleinen weglassen, weniger als 0,5%. In der Physik wäre das wohl ein Messfehler. Bei der Prognose von Wahlausgängen liegt das innerhalb der Fehlergrenze (ca. 2-3%).

Die Fraktion hatte es auch nicht für nötig befunden, sich mal mit dem Initiator vorher in Verbindung zu setzen und Motivation, Hintergründe, Finanzierung und Realisierung zu besprechen oder zumindest was darüber in Erfahrung zu bringen. Also alles in allem eine ziemlich unprofessionelle Herangehensweise.

Zur Dokumentation der Historie hier die entsprechenden Artikel in der Lokalpresse. (bitte um Verständnis für die nicht so tolle Qualität der Fotos...)

Hier fing es an: 18.05.2022, erster Bericht in der NWZ von Renke Hemken-Wulf

Kurz danach eine ausführlicher  Bericht in der NWZ über unsere Kapelle
von Renke Hemken-Wulf am 12.05.2022:


Und das bekam dann seine Eigendynamik:

Wie man unschwer an dem Leserbrief  eines besonders Eifrigen kurz danach in der NWZ erkennen kann.
Darauf bin ich natürlich besonders stolz. Satire funktioniert   !


Dann der erste Bericht über die Ablehnung des EvoWeges
im Generalanzeiger am 24.06.2022 - Autor Heiner Elsen


Daraufhin war ich dann am 27.06. zum öffentlichen Teil bei der Ratsversammlung des Gemeinderates in Saterland und habe mal gefragt, was es für sachliche Gründe für die Ablehnung gab. Offensichtlich keine, wie Jens Immer in coram publico bestätigte. 

Daraufhin erschien dann der erste Beitrag mit Einlassungen von mir im Generalanzeiger am 30.06. - Autor Horst Kruse

Zweiter Bericht über die Ablehnung
Heiner Elsen von der NWZ am 30.06.2022


Da konnten der arme Herr Ziegler und seine Frau erneut nicht widerstehen. Die beiden wollen mich wohl noch stolzer machen  . Naja, hier wird auch wieder deutlich, dass starke Religiosität leicht mit Verschwörungstheorien korrelieren kann. (gibt es eine Studie dazu von Marius Frenken et al)

Lest selbst die Antwort von Herrn und Frau Ziegler, zwei der Protagonisten gegen den Evolutionsweg - Leserbrief am 01.07.2022 in der Nordwestzeitung


Ganz abgesehen davon zitiert er mich falsch. Das mit dem Rußen habe ich gesagt, es aber relativiert und nicht auf alle bezogen. Ich habe im Saterland und umzu sehr gute Bekannte und Freunde, die nun wirklich nicht rußen, obwohl einige von ihnen durchaus sehr gläubig sind. Aber andere Weltanschauungen hier herbringen zu wollen, das hat sich Herr Ziegler im Eifer ausgedacht. Ich muss das ja auch gar nicht. Die sind ja schon hier ! Hat er vielleicht bloß noch nicht bemerkt.

Dann noch ein sehr ausgewogener und gut recherchierter Artikel von Fenja Hahn und Hans Passmann in der Münsterländer Tageszeitung vom 01.07.2022 (online und am 02.07.  print). 
Interessant ist die Aussage von Stefan Meyer, stellv. Fraktionssprecher der CDU/FDP Fraktion: "inhaltlich nicht stark begründet" seien die vorgetragenen Bedenken gewesen. Also auf der Basis trifft dann die Fraktion ihre Entscheidung? Eine winzige Minderheit hat keine ernsthaften inhaltlichen Bedenken - und trotzdem soll die Fraktion dagegen sein?? 

Haben die eigentlich gemerkt, wie sich selbst in's Knie geschossen haben?

Und wieder unser Freund Ziegler. (Gibt's da keine anderen, die sich trauen?) Es scheint, dass dieser ehemalige (Religions-)Lehrer der Meinung ist, man braucht bekanntes Wissen nicht zu vermitteln.  Da bin ich ehrlich gesagt, froh, dass er in Pension ist.


Und zum Abschluss noch ein sehr schöner Kommentar von Astrid Fertig im Kommentar am 02.07.2022. Der bedarf keiner Erklärung.



Wer bis hierher gelesen hat, dem sei noch ein wichtiges Argument mitgegeben:

Die Infos auf den Tafeln sollten auch mittels QR-Code auf Saterfriesisch zur Verfügung gestellt werden. Mit ihrer Ablehnung des Projektes hat sich die Fraktion der CDU/FDP auch gegen die erklärte Politik der Gemeinde gestellt, den Erhalt der saterfriesischen Sprache zu fördern. Da mögen sich die Leser bitte selbst ein Bild von der Politikfähigkeit dieser Fraktion machen. Ich habe kein grundsätzliches Problem mit der CDU oder FDP. Nur ihr Umgang mit diesem Projekt ist halt wenig geeignet, Vertrauen in ihre politische Arbeit zu setzen.


Schade eigentlich, aber wir haben ja noch weitere Projekte. Selbst aus einer angrenzenden Kommune kam nun aufgrund dieses Medienrummels eine Anfrage. 

Läuft.



Noch als Schmankerl: Wie war das damals im Westerwald? Guckst du hier den Beitrag von Extra3 auf Youtube